...packt eure Sachen und verreist, es
gibt nichts besseres!
Verzeiht, dass ich es im Moment nicht
schaffe öfter etwas zu schreiben. Die Nordinsel ist stärker
bevölkert, was auch der Internetverbindung zu gute kommt...wann auch
immer ich da ankommen werde.
In Wanaka habe ich mich in das schlecht
bewerteste Hostel des Ortes eingekauft, um einfach mal ein paar Tage
nichts zu machen außer zu atmen. Auch konnte ich meine erste Nacht
durchschlafen, da ich die ganzen 3 Nächte keinen einzigen männlichen
Mitbewohner im Dorm (Schlafsaal) hatte. Keiner schnarcht, niemand
kommt betrunken morgens um 4 Uhr aus der Bar und wenn man ins Zimmer
kommt stört einen nichtmal der Geruch-ein Traum. Habe übrigens
meinen nächsten Flug gebucht, der mich von Sydney nach Bali
(Indonesien) führen wird. Bis dahin ist aber noch reichlich Zeit die
es zu nutzen gilt.
Das hitchen an die Westcoast (250km, 4
Std reine Fahrtzeit bis zum nächsten Geldautomaten) gestalltete sich
dann doch schwieriger als ich dachte, da ich bis zur richtigen
Kreuzung 4km laufen musste und sich die Zahl der Autos auf eins pro
Minute beschränkte.
2 Stunden musste ich auf die erste
Fahrt des Tages warten bevor mich eine Niederländische Familie
mitnahm. Sie haben eine ausgesprochen kluge Idee. Der Tramper sitzt
mit den Kindern (6 und 7 Jahre alt) hinten, spielt den Entertainer
und die Eltern haben Ruhe.
Nach 3 Stunden Zahlen lernen, Bilder
malen, Sticker kleben und sich mit Kuscheltieren bewerfen hatte ich
etwas mehr als die Hälfte geschafft. Es war inzwischen 15:30 Uhr und
ich stand mitten im nichts, da die Niederländer abbiegen mussten.
Die Zahl der Autos minimierte sich auf vielleicht eines in 5-10
Minuten. Hier erregte ich offensichtlich mehr Mitleid und eine
Australierin brachte mich relativ schnell bis an mein Tagesziel. 8
Stunden für die schwierigste Etappe in Neuseeland die es zu hitchen
gibt, aber ich habe es an einem Tag geschafft. Die jeweiligen
Tageserfolge wurden mit anderen Trampern dann am Abend ausgiebig
gefeiert. 3 Liter Tütenwein für 26 NZD (ca. 16 €), billiger geht
hier leider wirklich nicht.
Der Höhepunkt dieses 300 Einwohner
Dorfes, mit dem besagten Geldautomaten, ist der Franz Josef
Gletscher. Ich zitiere den Reiseführer, "Der Gletscher züngelt
von fast 3000m Höhe an der Westseite bis in die Regenwaldzone
hinunter." Nicht das mir hier manche nicht glauben. War ganz
nett anzusehen.
2 kleine Geschichten noch die mich zum
Staunen gebracht haben.
Die Familie mit der ich gefahren bin
macht eine 11 Monatige Weltreise und entbindet die Kinder, durch
Abmeldung des Wohnsitzes, von der Schulpflicht.
Das ist ne harte Nummer, dachte ich.
Abends habe ich dann eine Familie aus Bolivien kennengelernt, die
seit 2 Jahren mit dem Fahrrad unterwegs ist. Auch hier sind 2 Kinder
dabei, die hinter dem Fahrrad in einem kleien Anhänger mitgezogen
werden. Das älteste ist 2,5 Jahre alt und das Baby 5 Monate. Die
Frau wurde während der Reise schwanger und hat das Baby während der
Reise bekommen.
Da war ich dann wirklich sprachlos.
Über Sinn und Unsinn lässt sich natürlich diskutieren, gerade da
jeder andere Wertvorstellungen hat. Dennoch strahlen diese Menschen
eine Herzlichkeit aus, die sich mit Worten nur schwer beschreiben
lässt.
Bin jetzt seit 3 Tagen mit Claire (der
Australierin) an der Westcoast unterwegs und fahre mit ihr alle mehr
oder weniger interessanten Punkte ab. Gestern haben wir dann zum
zweiten mal die Southern Alps überquert, der erste Schnee liegt
übrigens schon, und nun befinde ich mich wieder an der Ostküste.
(28.03.12)
Seit heute gehe ich meinen Weg wieder
allein. Bin die Ostküste ganz hoch gehitcht und auf dem Weg zur
Golden Bay (äußerste Nordwestspitze der Südinsel) in Nelson hängen
geblieben, das gut 2 Std. Fahrt von der Golden Bay entfernt liegt.
Habe heute ganze 5 Fahrten und 7 Stunden gebraucht um Nelson zu
erreichen. Das sind nur 250km....vielleicht sollte ich mich mal
wieder rasieren, damit mich die Leute eher mitnehmen!?
...weil ich Hunde ja so liebe... |
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Tolle Fotos! Gefällt mir!
AntwortenLöschenAls Entertainer kann man die lange Autofahrt
auch ganz gut rumkriegen.
Viel Spaß und bis bald
Manni