Nach dem Verlassen des Flugzeugs war es
klar, wir sind in einer anderen Welt.
Klima. Menschen. Sprache. Kultur.
Ich muss wirklich zugeben mich hat noch
nie ein Land so umgehauen nach der Ankunft wie Indonesien. Wir kamen
aus dem Staunen nicht mehr raus. Kulturschock.
Nach einem Tag hat sich das dann etwas
gelegt. Man gewöhnt sich daran, dass die Menschen teilweise zu viert
auf einem Motorroller Zentimeter hupend an einem vorbei fahren, dass
es für absolut nichts einen festen Preis gibt und das die linke Hand
unrein ist. Geld darf nicht mit der linken Hand genommen oder gegeben
werden, beim Essen ist die linke Hand unter dem Tisch und mit der
rechten Hand wird gegessen. Die linke Hand wird dafür benutzt, wofür
wir in Europa das Toilettenpapier benutzen.
Toiletten. In besseren Hotels hat man
westliche Toiletten inkl. Spülung. In 90 Prozent der Fälle muss ein
Loch oder eine Kloschlüssel herhalten und man kippt nach dem
Toilettengang Wasser mit einem kleinen Eimer aus einer Wanne in die
Toilette.
Wir entscheiden uns nach 2 Tagen Bali
für eine Woche über Lombok in Richtung Gili Islands zu reisen und
uns etwas Ruhe zu gönnen. Es gibt 3 Inseln. Trawangan. Meno und Air.
Auf allen drei Inseln gibt es keine Polizei, keinen motorisierten
Verkehr und gerade auf Trawangan werden an jeder zweiten Bar Drogen
verkauft. Auf Drogenbesitz steht in Indonesien die Todesstrafe. Trotz
fehlender Polizeieinheiten auf den Gilis würde ich dennoch jedem
davon abraten eines der Angebote anzunehmen. Mir ist mein Leben dann
doch zu kostbar.
Wir hatten die Möglichkeit touristisch
und unkompliziert für mindestens 50 € innerhalb von 2 Std. auf die
Gilis zu kommen. Ganz nett, aber nichts für uns. So waren wir
insgesamt 12 Stunden unterwegs, sind zusammen mit den Locals gefahren
und haben für die ganze Tour knapp 16 € ausgegeben. Fair.
Nach weiteren 2 Tagen auf Gili
Trawangan zogen wir nach Gili Air weiter. Gili Trawangan ist für
einen zweiwöchigen Pauschalurlaub ein Traum. So wie man sich eine
abgelegene tropische Insel halt vorstellt. Uns waren es immer noch zu
viele Touristen und auf Gili Air haben wir dann wirklich Ruhe
gefunden. Ein großes Manko hat die Geschichte aber. Je weniger
Menschen, desto mehr Moskitos. Die Gegend hier (östlich von Bali)
ist zusammen mit dem mittleren Afrika und dem Amazonasgebiet in
Brasilien das Hochrisikogebiet unserer Erde für Malaria. Geschlafen
wird also unter einem Moskitonetz, abends hält man sich am besten
nicht mehr draußen auf oder man nebelt sich mit reichlich Chemie ein
und die Einnahme von Medikamenten zur Vorbeugung gegen Malaria wird
allen Kurzreisenden dringend empfohlen. Da diese Medikamente aber
sehr starke Nebenwirkungen haben und die Nieren schädigen können
sind sie nichts für Langzeitreisende. Man hat sie allerdings als
Notfallmedikament dabei, falls man nicht innerhalb von 24 Stunden ein
Krankenhaus erreichen kann. Irgendwie habe ich trotzdem das Gefühl,
dass dieses Problem dramatisiert wird (wie so vieles in Europa).
Zur Zeit wohnen wir in einem Bungalow
inklusive Frühstück für 7,50€ p.P. die Nacht. Da unser Bungalow
mitten in einem Kokosnusshain liegt teilen wir unsere Bleibe mit
allen möglichen Tieren, was mir das einschlafen etwas schwer gemacht
hat, aber man gewöhnt sich daran.
Besonders interessant sind zwei
Komodowarane, die ganz in unserer Nähe leben. Diese Tiere gibt es
nur hier und noch weiter östlich bis kurz vor Papua-Neuguinea.
Morgen ziehen wir um in ein Bungalow an
den Strand. 5€ p.P. je Nacht inkl. Frühstück und danach geht es mit
einem Boot auf eine Tagestour um zu Schorcheln. Habe heute bereits erste
Erfahrung im Schorcheln gesammelt. Die Unterwasserwelt hier ist ein
Traum, auch wenn ich nichts vergleichbares habe, aber es ist als
schwimmt man durch ein Aquarium mit den schönsten und buntesten
Fischschwärmen die es gibt.
Bilder der letzten Tage werden folgen!
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