Donnerstag, 13. September 2012

Hong Kong

Ist Hong Kong so viel anders als Macau?
Ja!

Als erste Amtshandlung in Hong Kong machte ich mich sofort nach verlassen der Fähre auf um die Agentur zu finden, die mir ein Expressvisum für China ausstellt.
Bis 13 Uhr musste ich da sein um es noch am selben Tag abzuholen.
Um 12:53 Uhr stand ich dann im Büro und das Prozedere war genial einfach.
Eine Seite mit persönlichen Angaben ausfüllen und ein Foto beilegen. Visadauer ankreuzen. Abgeben. Fertig.
Da China nur Fotos mit blauem Hintergrund akzeptiert (warum auch immer) musste ich wohl oder übel überteuerte Fotos in der Agentur machen.
Im Gegensatz zu der Beantragung in anderen Ländern ist es in Hong Kong aber wahrlich ein Paradies.
Abgesehen davon das man das Dreimonatsvisum nur in Hong Kong bekommt, verlangt hier niemand Flugbestätigungen, Einladung, Reiseplan und Hotelbuchungen.
Nach 5 Stunden hatte ich also das begehrte Visum für umgerechnet 51€ in den Händen.

Hong Kong ist eine geniale Stadt. Genial darum, weil absolut abwechslungsreich.
Die Skylinie von Hong Kong gehört zu den schönsten dieser Welt, so habe ich es im Vorfeld gelesen.
Ich habe zwar noch nicht so viel von der Welt gesehen als das ich das beurteilen könnte, aber beeindruckend ist sie allemal.
Ansonsten hat Hong Kong für jeden was zu bieten.
Berge, gute Infrastruktur, billiges Essen, hervorragende Shoppingmöglichkeiten, nur keine günstigen Hotels.
Deshalb ging es für mich zu einem Couchsurfer welcher mir nach 10 Minuten die Schlüssel seines Apartments in die Hand drückte und meinte ich solle mich wie zu Hause fühlen.
Da er den ganzen Tag arbeiten muss hatte ich die Wohung also für mich allein und genoß zahlreiche Stunden auf dem Balkon, da das Apartment in 170 Metern Höhe liegt und einen super Blick auf den naheliegenden Flughafen bietet.

Morgen geht es für mich dann endgültig nach China. Ich möchte versuchen auf direktem Weg in die 2000 Kilometer entfernte Provinz Yunnan zu kommen und hoffe mal, dass ich im Landesinneren nicht verloren gehe.

Blogspot und Facebook sind von China aus nicht zu erreichen weshalb es also erst einmal eine kleine Pause geben wird.
Bei Interesse könnt ihr mich aber wie gewohnt unter der oben angegebenen Adresse erreichen .

Hakuna Matata.




Hier kannste dir das Huhn vorher angucken, bevor du dir das Glücklichste aussuchst und...
...es vor deinen Augen geschlachtet wird. Inkl. rupfen, ausweiden und waschen hat man nach 20 Minuten dann ein absolut frisches Huhn fürs Abendmahl. :)



Blick von "meinem" Balkon.





Sonntag, 9. September 2012

Macao - Las Vegas Asiens

Nachdem ich in Kuala Lumpur dann doch das erste Mal bestohlen wurde, es traf meine Adidas Schuhe, und ich mir zugleich noch eine Erkältung zuzog ging es in 3,5 Stunden nach Macao.

Macao ist eine Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China und wird 2049 komplett an China übergehen. Solange genießt Macao, wie auch Hong Kong den Statuts einer eigenen Verwaltung, eigenen Währung und für mich heißt das ich brauche kein Visum sondern bekomme einfach einen Stempel in den Pass gedrückt.

Macao ist das Glücksspielparadies Asiens und besitzt nicht nur größere Casinos sondern erwirtschaftet auch mehr Umsatz als das deutlich bekanntere Las Vegas in Nevada. Da ich in Las Vegas aber noch nicht war kann ich keine Vergleiche anstellen.
Die Atmosphärehier in den Casions hier ist allerdings alles andere als außergewöhnlich.
So war es für mich und meinem neuen durchgedrehten französischen Freund ohne weiteres möglich die Casinos in Flip Flops und Badehose zu betreten. Gut, wir stachen schon deutlich aus der Masse, aber vielleicht bringts ja Glück, dachten wir.
Als mein Kollege dann sein Portemonaie verloren hat sahen wir die Sache anders. Nach ewigem Hin und Her, die Leute sprechen gar nicht mal so gut Englisch, wurde das Portemonaie dann 1 Stunde später samt Inhalt von einem Besucher abgegeben.

Also ran an die Tische und Automaten.
Ich mich schon im siebten Traveller-Himmel gesehen.
Meine Tagesglückszahl und die Automaten, welche teilweise nur mit chinesischen Schriftzeichen ausgestattet sind, wurden mir aber mehr oder weniger schnell zum Verhängnis, so dass es die bessere Entscheidung war das übrige Geld dann doch lieber in einer Bar statt einem Casino zu investieren.

Macao hat außerdem noch eine schöne Altstadt zu bieten, welche zum UNESCO Weltkulturerbe gehört.
Die Menschen sind alles andere als freundlich und stets lächelnd, was in China aber noch schlimmer werden sollte.
Entschuldigung, aber wenn ich mir einen Spaß erlaube oder jemanden anlächel erwarte ich zumindest eine kleine Geste der Höflichkeit. ;)

Man wird sehen wie das so in China aussieht, freue mich jetzt schon drauf im Landesinnere zu reisen.
Da es in Macao weder ein Hostel noch ein für mich bezahlbares Hotel gibt entschied ich mich fürs Couchsurfing.
Entscheidung goldrichtig und da ich bei weiblichen Geschöpfen übernachtet habe ging ich auch der Gefahr aus dem Weg wieder auf einen der warmen Brüder zu treffen.

Auch für Hong Kong habe bereits einen Host gefunden und zumindest die Erzählungen eines Kumpels versprechen einiges. Jetzt bleibt nur noch das Hoffen auf das schnelle ausstellen eines 3 monatigen Visums für China und ab gehts ins Reich der Mitte.

Das nenne ich dann mal Hotellobby!

Künstlicher Hotelstrand inkl. simulierter Wellen

Pool für die gediegeneren Personen

Mein Lieblingscasino - City of Dreams.




Dienstag, 4. September 2012

Halbzeit!?

6 Monate lebe ich jetzt meinen Traum und reise mit einem Rucksack bewaffnet durch Ozeanien und Südostasien.

Die ersten zwei Wochen waren dabei wohl meine härteste Prüfung bis jetzt. Angekommen mit einem Fuß so groß wie ein Ballon, da ich auf Grund meines Bänderrisses zu dem Zeitpunkt meinen Fuß während der 32 Stunden auf dem Weg nach Neuseeland nicht bewegen konnte, war ich urplötzlich wirklich allein. Zumindest fühlte ich mich so, was aber natürlich auch an den mangelnden Englischkenntnissen gelegen haben könnte.

Es hat also eine Zeit gebraucht bis man wirklich runter kommt und realisiert das es sich nicht um einen Urlaub handelt, sondern um einen Lebensabschnitt.

Nach 4 Monaten etwa stoppte diese Entwicklung und seither fühle ich mich zum großen Teil wie im siebten Himmel. Ich finde mich sehr gut zurecht im Reisealltag, gehe anders auf die Menschen zu und sauge jede Minute in mich auf.

Ich weiß nicht ob es sich nun um die Halbzeit handelt oder ob die Halbzeit schon längst war.
Da ich mich komplett planlos treiben lasse und mehr oder weniger das Schicksal meinen Weg bestimmt gilt nach wie vor mein Motto – Alles kann, nichts muss...!

Am Freitag fliege ich nach Macao bevor es nach ein, zwei Tagen mit der Fähre weiter nach Hong Kong geht, wo ich versuche ein dreimonatiges Visum für China zu beantragen.
Anschließend will ich in China einreisen und vielleicht 2 Monate dieses riesige Land bereisen. Ich will eigentlich versuchen durch Tibet und über den Himalaya nach Nepal zu kommen. Allerdings ist es äußerst schwierig als Ausländer die Provinz Tibet zu bereisen, da sich die Einreisebestimmen regelmäßig ändern.

In wie weit diese Idee umgesetzt wird bleibt abzuwarten, aber vielleicht mal interessant für euch zu wissen wie ich mir die nächsten Monate vorstelle.

Nach 6 Monaten blicke ich auf eine Zeit zurück die genialer war als ich es mir jemals erträumt habe, doch gleichzeitig habe ich großen Respekt vor der nächsten Zeit.

Werde ich weiterhin so geniale Menschen treffen?
Werde ich vor allem weiterhin gesund bleiben?
Bleibe ich irgendwo hängen?
Fliege ich früher nach Hause?

Ich wurde weder ausgeraubt, vergewaltigt oder zusammen geschlagen. Auch habe ich kein Krankenhaus und keinen Arzt benötigt.

Kein Malaria und kein Dengue Fieber trotz naiver Sichtweise in Bezug auf Moskitoschutz.

2 mal wurde ich von Bettwanzen befallen. (ICH HASSE EUCH!)

Nahezu der komplette Inhalt meines Rucksacks wurde verschenkt, verloren oder weggeschmissen und durch neues ersetzt.

Ich bin erstaunlich weit unter meinem Budget gereist und habe dennoch alles gesehen und gemacht was ich wollte.

Abgenommen. Ja ich habe abgenommen. Ihr fragt euch vielleicht wo. Keine Ahnung, aber die Hosen passen nicht mehr.
Das Essen ist schuld. Reis, Nudeln, Reis, Reis, Kekse, Reis, Nudeln. Keine leckere Bratwurst, kein Schinkenbrot, kein Mettbrötchen mit Zwiebeln und Pfeffer. :(

Ja und dann ist da noch eine Frage die mich viele zwischendurch gefragt haben.
Nein ich leide nicht seit 6 Monaten an chronischem Durchfall. Der Magen gewöhnt sich mit Zeit langsam an all den Dreck. In den ärmeren Ländern hat man eh keine Wahl. Da steht die Sauce halt bei 40 Grad draußen, das Geschirr ist dreckig, der Reis mehr schwarz als weiß und vom Umgang mit Fleisch und allgemeiner Hygiene (gibt es dieses Wort in Kambodscha und Myanmar überhaupt?) möchte ich gar nicht erst anfangen zu reden.
Einzig 2 mal hat mich das Essen wirklich krank gemacht. Indonesien und Myanmar. Und beide mal war es Essen von einem Restaurant, kein Straßenessen!

Ich verlasse nun Südostasien und werde fürs erste in China (der Politik sei dank) weder Zugang zu meinem Blog und Facebook haben. Ob ich Mails schreiben kann wird sich herausstellen, denke aber schon.

Außerdem habe ich da noch ein kleines Video gebastelt mit ein paar Bildern der letzten Monate und immer dran denken – das Leben aufschieben heißt, es zu verpassen!

*Falls das Video in Deutschland wieder nicht funktioniert meldet euch.