Dienstag, 11. Juni 2013

Ich ziehe um!

Der Blog ist umgezogen und ihr findet ihn ab sofort unter folgendem Link.

Alles kann, nichts muss...

Die Zeit ist gekommen. Nicht nur für den Blog, auch für mich.

Samstag, 25. Mai 2013

Zufriedenheit. Ich suche Dich!

Ich bin auf der Suche nach einem mir unbekannten Phänomen.

Obwohl ich an einigen Plätzen auf dieser Erde war, so ganz habe ich sie nie gefunden.


Ich verbringe meinen 24. Geburtstag in den Bergen in China.
Bier, frisches Fleisch, so richtig geile Natur, 2 super Reisefreunde neben mir, geniales Wetter und unendlich viel Zeit.

Yunnan. China.

Ich liege nachts besoffen auf der, für mich, schönsten Insel dieser Welt in der Hängematte.
In den Ohren dröhnt "Burning Love" von Elvis Presley und während ich in die Sterne gucke lasse ich einen überragenden Tag Revue passieren.

Koh Rong. Kambodscha.

Das Schicksal führt mich zu einem ganz besonderen Menschen. Einem Seelenverwandten. Wir reisen, reden über Gott und die Welt; erleben zusammen täglich neue Orte, neue Menschen, neue Eindrücke. Irgendjemand hat diesen Menschen in mein Leben geführt.

Vietnam.

In all diesen Momenten bin ich überglücklich.
Das Glück nach dem ich gesucht habe. Einfach "da" sein und den Moment genießen.

Doch eines fehlt irgendwie immer.

Zufriedenheit.

Zufriedenheit ist ja so unbegreiflich schwer zu empfinden. Immer redet man sich ein: "Es geht noch besser." Ich bin mir sicher ich teile diese Eigenschaft mit dem Großteil der Menschen die mir bekannt sind.

Warum ist das so?

Es liegt wohl in unserer Natur immer nach Höherem zu streben und nicht zuletzt wäre Zufriedenheit auch eine Art Stillstand. Ein erfolgreicher Mensch darf also gar nicht zufrieden sein.

Drauf geschissen!

Ich will zufrieden sein. Ich will genießen ohne im gleichen Moment an etwas anderes, etwas vermeintlich schöneres zu denken. Es ist einfacher als ich glaubte. Jemand lehrte mir eine Weisheit über die man diskutieren kann. Eine Weisheit die so simpel und doch so wahr ist.

You can't have everything at the same time!

Es ist ein Rezept auf das ich aufbauen werde. Es ist ein Anfang; ein guter Anfang!


Mittwoch, 15. Mai 2013

Baseball bis zum Einschlafen

Wenn man schon mal hier ist gehört ein Baseballspiel der Major League Baseball (MBL) natürlich zum Pflichtprogramm.

Let's go Blue Jays, let's go!
Schlange stehen für den obligatorischen Hotdog.
Meine Erwartungen sind auf Null.
Wissen über diese Sportart ist praktisch nicht vorhanden.
Dennoch man muss hin. Ist ja doch irgendwie amerikanisch. Und ein wenig Kultur hat mir auf meinen Reisen noch nie geschadet.

Toronto Blue Jays vs. Seattle Mariners hieß das Spiel des Tages.


Die Blue Jays sind seit etlichen Spielen sieglos. Das allerdings hält ein paar tausend Zuschauer nicht auf an einem sonnigen Sonntag (welch Wortspiel) sich ins Rogers Center zu begeben und sich die nächste Klatsche abzuholen.

Das Rogers Centre (Kapazität: 50500 Sitzplätze) ist ein sehenswertes Stadion und man hat von fast allen Plätzen, bei geöffnetem Dach, einen super Blick auf den 553 Meter hohen CN-Tower, dem Wahrzeichen Torontos.


Patriotisch wie die Nordamerikaner sind wird vor dem Spiel die Nationalhymne gesungen.
Aufstehen Pflicht!
Es werden noch 2 Soldaten vor den jubelnden Zuschauern geehrt bevor das Spiel dann endlich los geht.

Baseball ist ehrlich kein Geschenk. Für jemandem der die Fußball- und Stadionkultur kennt die in einigen Teilen Europas herrscht, ist der Besuch eines Baseballspiels vergleichbar mit der Aufregung die ein Stück Weißbrot bei euch hervorrufen würde.

Zwischen Popcorn, Hotdogs, tanzenden jungen Mädels und einem nervenden Maskottchen fühle ich mich auf meinem 73$ teuren Sitzplatz definitiv falsch aufgehoben.



Die Blue Jays gewinnen das Spiel mit 10-2, es muss also heute ausnahmsweise ein besonders gutes Spiel gewesen sein, was aber nichts an dem einschläfernden Ereignis ändert.
Kurz vor Ende des dreistündigen Spiels reißt dann noch ein Flitzer die Zuschauer aus dem Wachkoma und wird anschließend in Handschellen unter Standing Ovations abgeführt.

Etwas positives kann ich diesem ganzen Event dann doch abgewinnen.
Am Tag nach dem Spiel gibt es bei Abgabe der Eintrittskarten 2 Stücke Pizza beim örtlichen Pizzamann gratis. Peperoni oder Käse.
Ich entscheide mich für Peperoni und schließe mit dieser Entscheidung meinen Bericht über die Eindrücke aus Toronto.




Donnerstag, 18. April 2013

Working Holiday Visum Kanada

Leck mich am Arsch war das ein Aufwand.

Bereits während der Reise machte ich mir Gedanken darüber, wie es danach weiter gehen soll.
Ein Arbeitsaufenthalt in Kanada schien mir da eine interessante Lösung zu sein, wohl wissend, dass es dann nichts mit dem Traumleben eines Backpackers wird und ich mich stattdessen um Arbeit auf einem fremden Kontinent bemühen muss.

Wie es das Schicksal denn so wollte, habe ich in China meine Freundin kennengelernt und wo kommt sie her - natürlich aus Kanada.

Gut, den Wink mit dem Zaunpfahl hab ich dann relativ schnell verstanden und mich dran gemacht das Working Holiday Visum (WHV) für das zweitgrößte Land der Erde zu beantragen.

4000 dieser WHV stellt Kanada jedes Jahr für Deutsche zur Verfügung, welche immer innerhalb weniger Wochen vergeben sind.
Man kann sich ab einem bestimmten Datum im Jahr bewerben und hat dann die Möglichkeit innerhalb eines Jahres einzureisen und ist anschließend berechtigt ein Jahr im Land zu arbeiten und zu leben.
Das ganze Bewerbungsverfahren läuft nach dem Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Soweit alles easy going.

Pustekuchen!

Kanada hat das Verfahren natürlich ausgerechnet für 2013 von einer Papierbewerbung auf ein Onlineverfahren umgestellt.
Zuerst gilt es sämtliche persönliche Daten offen zu legen und die Gebühr (110€) für das Visum zu bezahlen und die Zahlungsbestätigung ebenfalls online an die kanadische Botschaft in Berlin zu schicken.

Hat man diese ersten Schritte überwunden gilt es sich bei einem anderen Onlineverfahren anzumelden, welches von Kanada aus von wem anders bearbeitet wird.
Durch die Umstellung des Verfahrens gab es nicht nur unendlich viele offene Fragen, die kein Mitarbeiter einem beantworten konnte; es wurde auch auf Grund von Unwissenheit an jeden Bewerber unterschiedliche Anforderungen gestellt.

Wie dem auch sei. So fanden folgende Dokumente den Weg nach Kanada:

- ein mehrseitiges Dokument zu mir persönlich. Die letzten 10 Jahre wollten dokumentiert werden.
- ein mehrseitiges Dokument zu ALLEN Familienangehörigen
- ein Passbild nach kanadischen Anforderungen
- ein Resume, welches ein englischer Lebenslauf ist wenn man so will
- die Bestätigung der Botschaft in Berlin, dass alle Anforderungen bei denen bestanden wurde
- ein polizeiliches Führungszeugnis, manche mussten es auf Englisch übersetzen und beglaubigen lassen obwohl sie keine Einträge hatten
- ein pdf-Dokument welches jede einzelne Seite meines Reisepasses in gescannter Form enthält

Nun hieß es hoffen und sich auf bis zu sechs Wochen Wartezeit einzurichten.

Nach 2 Wochen erhielt ich dann zwei Nachrichten aus Kanada.

1. Sie möchten gerne einen Brief in dem ich beschreibe wieso ich nach Kanada möchte und wieso ich innerhalb des letzten Jahres in so vielen unterschiedlichen Ländern war.

2. Aufgrund der Tatsache, dass ich in bestimmten Drecksländern Staaten war, habe ich mich einer intensiven körperlichen Untersuchung bei einem anerkannten Arzt der Botschaft untersuchen zu lassen.
Inklusive Röntgen, Bluttest und allem anderen Kram klingt die Kasse nochmal bei einem Betrag von 250€.

Gut, den Brief eben auf Englisch hingewischt, eine Schleimspur bis in den Himalaya hinterlassen und die Untersuchung erfolgreich in Hannover über mich ergehen lassen.
Der werte Doktor sendete seine Ergebnisse nun zur Botschaft nach London (!?), die die Ergebnisse dann auswertet und nach Kanada weiter reicht und sich irgendwann endlich meiner Bewerbung annimmt.

In der Zwischenzeit habe ich dann auch schonmal den Flug gebucht. Nach DEM Brief mussten sie förmlich froh sein, dass ich ihr Land besuchen möchte. ;)

Nach weiteren 3 Wochen erhielt ich dann die lang ersehnte E-Mail mit dem Einladungsschreiben.

Also Leute, merkt euch.
Kanada nimmt euch auseinander.

Ab jetzt ist die schöne Reisezeit also erst einmal vorbei und ihr werdet hier nun keine hochspannenden Reiseberichte aus dem tiefen Asien erhalten, sondern mehr über den Versuch eines jungen Mannes erfahren, der schon immer einmal einen Bären schießen wollte sich auf den Weg macht um zurück in die Arbeitswelt zu finden aber sein Motto nie aus den Augen verliert.

Alles kann, nichts muss!

Da ist das Ding!

 

Mittwoch, 13. März 2013

Besinnung

Vor 5 Tagen wäre meine Reise eigentlich dem Ende zugegangen.
Es sollte anders kommen und so bin ich jetzt schon seit Ende Januar zurück in meiner Heimat.
Somit genug Zeit alles etwas sacken zu lassen und erlebtes zu verarbeiten.

Mitgebrachte Erinnerungen verstauben in der Ecke, die 10.000 Fotos die ich eher nebenläufig mit meiner alten Digitalkamera gemacht habe finden keine Beachtung mehr und der Kontakt zu vielen Reisefreunden wird enorm weniger.
Morgens beim Aufwachen passiert es dann wieder, meine Gedanken finden sich in Don Det am Mekong in Laos wieder oder ich erinnere mich wie mein werter Zimmerkollege in Queenstown/Neuseeland sich nachts lautstark mit seinem neuen Mäuschen beschäftigt oder dann doch wie ich in Sichuan/China seit 2 Stunden am Straßenrand stehe, auf eine Mitfahrgelegenheit warte und trotzdem am Dauergrinsen bin.

Erinnerungen bleiben und halten uns am Leben. Die Erinnerungen sind es von denen wir uns in Gedanken das ganze Leben ernähren.

Das Leben hat innerhalb diesem Jahr auch zu Hause seinen Lauf genommen. Viel verändert hat sich nicht. Nichts, um genau zu sein.
Auch ich habe mich entgegen meiner Vermutung nicht geändert, ich war vorher einfach schon ein komischer Vogel.

Ich habe mittlerweile auch Kritik für meine weiteren Reisepläne geerntet. Aber ist es nicht genau das von dem ich morgen nähre? Meine Erinnerungen an vergangenes.
Warum soll ich etwas machen was mich nicht annähernd so glücklich macht wie Freiheit?
Wir haben die verdammte Chance uns in Deutschland selbst auszusuchen wie wir unser Leben gestalten und jemand der diese Chance nicht ergreift der hat auch nicht das Recht ständig an allem rum zu nörgeln.

Ich finde Deutschland und das Leben hier geil!
Richtig geil!
Ich kann mir nichts besseres vorstellen und doch zieht es mich wieder weg.

Ich will was anderes als ein volles Konto und die Sicherheit nicht unter Altersarmut zu leiden.
Ich will aufwachen und das tun wozu ich Lust habe. Das Leben ist ein Wunschkonzert.

Aus diesem Grund habe ich einen Entschluss gefasst.

Leben, solange ich es kann!





Freitag, 15. Februar 2013

Neuigkeiten

So, bevor ich meine kleine Tour durch Deutschland starten werde um die Deutschen mal aus der Sicht eines Low Budget Backpackers zu sehen habe ich euch etwas anderes mitzuteilen.

Mit den Reisedepeschen von Johannes Klaus, dem Grimme Preis Träger des letzten Jahres, hat ein neuer Blog das Licht der Welt erblickt.
Dabei handelt es sich um ein super Projekt an dem auch ich teilnehme.
Bevor ich zuviel erkläre guckt einfach mal rein und überzeugt euch selbst.

Ich werde mich jetzt wieder auf das unfassbar geniale deutsche Essen stürzen.

Bis bald.

Yeay....


Dienstag, 29. Januar 2013

Ankommen.

316 Tage.
Knapp 10.000 Euro.
15 Länder.

18 Flüge.

18 Flüge?
Verdammt!
Schuld bin aber nicht ich, zumindest war mir das nicht bewusst.
Durch mein totale Planungslosigkeit und die Bekanntschaft mit verrückten und wunderbaren Menschen hielt mich nie was auf.

Genau das war es ja auch eigentlich.
Gelebte Freiheit bis in die letzte Pore.

Mit unvergesslichen Erlebnissen im Gepäck ging es von Kuala Lumpur nach Frankfurt.
Total entspannt, wie schon vor dem Hinflug scheine ich es nie zu realisieren wenn es ernst wird, betrat ich das Flugzeug.
Neben mir ein grummeliger Mitvierziger aus Deutschland.
Gespräch? Fehlanzeige.
Lächeln? Fehlanzeige.
Naja, wie dem auch sei wurde mir dann so langsam bewusst, dass dieses Kapitel hier wohl so langsam ein Ende nimmt.

In Frankfurt morgens pünktlich um 6:20 Uhr gelandet.
Das erste bekannte Gesicht empfängt mich Freudestrahlend mit deutschem Bier und Salamibrötchen direkt nach der Gepäckausgabe.

Danke Jens!
Beim Umsteigen im Frankfurter Hauptbahnhof, wie sollte es anders sein, legte ich durch eine Verspätung einen ordentlichen Sprint hin um den nächsten Zug zu bekommen.

Außer Atem und mit schweren Augen ließ ich wortlos die verschneite Landschaft an mir vorbeiziehen.

In Hannover schloss ich aufgelöst meine Familie wieder in die Arme.

Ein wunderbarer Moment und zugleich der letzte Augenblick meiner Reise.

Noch bevor ich richtig Luft holen konnte saßen wir in einem Cafe. Ich trank meinen ersten vernünftigen Kaffee seit einer Ewigkeit und saß da als ob nichts gewesen wäre.

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Nun, 10 Tage nach meiner Ankunft, fühle ich mich als ob ich nie weg gewesen wäre.
Das durchaus ernstgemeinte Interesse an meiner Reise und erlebtem verstehe ich gut. Nur wie sollst du jemandem erklären der fragt: "Wie war's?".

Wie sollst du ihm beibringen, dass du gesehen hast wie Menschen von Geiern gefressen werden?

Wie sollst du ihm erklären, dass man in Kambodscha Kinder auf der Strasse kaufen kann?

Wie sollst du jemanden erklären, der 40 Stunden die Woche arbeitet und das jährliche Schützenfest den Höhepunkt des Jahres darstellt, dass du auf 3900 Metern Höhe in der Dunkelheit einen Schlafplatz suchst, dich mit Mönchen per Handzeichen auf einen Preis einigst um anschließend an Videokameras vorbeigeschleust zu werden und die bitterkalte Nacht an deinen (männlichen!) Reisepartner gelegt verbringst; morgens aufzuwachen und den Sonnenaufgang in einer der schönsten Landschaften deiner Reise zu erleben?

Wie soll ich das Gefühl beschreiben zu Hause in der Dusche zu stehen unter einem sauberen Duschkopf mit endlos anhaltendem warmen Wasser zu stehen?
Ich verlasse die Dusche und der Fußboden ist beheizt.
Mein Handtuch ist weich, trocken und riecht angenehm.
Ich kann mich auf eine saubere Toilette setzen (!) und mir sicher sein, die Spülung wird funktionieren.

Zum Schluss bleibt mir die Möglichkeit in einen großen Spiegel zu schauen.
Was ich dann sehe ist äußerlich der selbe junge Mann wie vorher.
Im Inneren aber hat er sich verändert.

Über das erlebte kann ich nur schwer reden, aber ihr solltet wissen - ich würdige jeden Kontakt den ihr zu mir gehalten habt und mir versucht habt zu helfen wenn es darauf ankommt.

Danke Familie, Freunde und Bekannte!

Es wird weitergehen!

...komm lass uns leben...

Dienstag, 22. Januar 2013

Durchatmen.

Ich muss ein wenig durchatmen in Deutschland.

Das Leben ist so viel anders und hat so viele schöne Seiten hier, aber mehr dazu die Tage.

Samstag, 12. Januar 2013

Hallo Mama. Gibt da was zu klären.

Wie die meisten Langzeitreisenden bei ihrer Rückkehr führt mich auch mein erster Weg zurück ins heimische Nest. Meine Mutter hat sich freundlicher Weise bereit erklärt mir Asyl zu gewähren.

Für einen friedfertigen Aufenthalt sollten dabei einige Dinge beachtet werden.

Bitte streiche„Reis“ von der Einkaufsliste für die nächsten Wochen und zur weiteren Gefahrenabwehrung sollte jeglicher Reis aus dem Haushalt entfernt werden – anstandslos.

Kein Reis!

In diesem Sinne spiegelt auch meine persönliche Kühlschrank-Wunschliste nach 316 Tagen low budget backpacking einen harmonischen Heimataufenthalt wieder.
(in willkürlicher Reihenfolge)

  • Käse, vorzugsweise Gouda jung.
  • Schokoladenpudding, der billige reicht.
  • Budapester Salat, hier der teure bitte.
  • Flensburger Pilsener
  • Gemischter Salat mit reichlich French Dressing und Thunfisch on top
  • Kräuterbaguette zum Aufbacken
  • Domino Waffeleis

Des weiteren sollten bitte reichlich Kartoffeln, frisches Krustenbrot, Schnitzel aus der Oberschale, Wiener Würstchen, mittelscharfer Senf und zu guter Letzt ein Mineralwasser mit Kohlensäure auf Vorrat gehalten werden.

Liebe Mutter, ich habe zu danken.

Sollte dann für's erste reichen.

P.S. Falls ich es noch nicht erwähnt haben sollte, ich habe die beste Mutter dieser Welt!

:)

Dienstag, 8. Januar 2013

09 Tage.

Neun Tage.
In neun Tagen endet mein Reise.
Ich verbringe die Zeit gerade in Thailand und nehme nochmal ne ordentliche Portion Sonne, Strand und Meer.

Was für die meisten der wohl verdiente Urlaub ist auf den man ein ganzes Jahr hinarbeitet, ist für mich das Ende meines gelebten Traumes, das Ende eines Lebensabschnittes.

Würde ich meine Gedanken aufschreiben die mir gerade durch den Kopf gehen, würde ich heute keinen Schlaf mehr finden.

Ich bin verwirrt.
Es ist als ob man alle Gefühle die man kennt mit einem Mal erlebt.

"Alles kann, nichts muss..." - mehr denn je in meinem Leben.

Es bleibt spannend in meinem Leben und das Reisen wird kein Ende finden, auch in naher Zukunft nicht, aber dazu später mehr.

Jetzt heißt es das Gefühlschaos zu überstehen und die letzten Tage nochmal in sich aufsaugen.

Die Vorfreunde ist groß.
Familie, Freunde, Fußball und endlich wieder in Deutschland.
Wie nie zuvor in meinem Leben weiß ich unser Land und unsere Privilegien zu schätzen, mehr denn je bin ich stolz ein Deutscher zu sein.

Ab jetzt heißt es- stellt das Bier kalt, der Papa wird nicht allzu lang zu Haus' sein.

"Niemand weiß was morgen ist."






Samstag, 5. Januar 2013

Sri Lanka. Für's erste und letzte Mal.

Willkommen!
Ein werter Einheimischer hat mich tatsächlich unentgeltlich zu meinem Hostel geführt.
Dort angekommen machte ich erste Bekanntschaft mit den organisatorischen Qualitäten in Sri Lanka.
Zimmer war gebucht und bestätigt worden.
Allerdings waren alle Zimmer vergeben.

„Es kann ja sein, dass Sie nicht erscheinen obwohl Sie gebucht haben, deshalb habe ich das Zimmer vergeben.“

Okay. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Macht Sinn.

Nach etwas hin und her verschieben fand ich mit in einem 4-Bettzimmer wieder und war fürs erste zufrieden.

Kurz darauf machte ich Bekanntschaft mit einer indischen Lady und nach kurzer Zeit hat sie mich bereits ins Herz geschlossen und ich telefoniere mit ihrem Sohn in Neu Delhi und habe mir das Versprechen abnehmen lassen die Familie in Indien zu besuchen.
Ich werde kostenfrei bekocht, bekomme Tee serviert und um den Abwasch musste ich mich auch nicht kümmern.

Danke Travelmama!
Danke Travelmama!
Am zweiten Tag ging es in Richtung Süden.
Strand sollte das Ziel für mindestens die nächste Woche sein.
Ich hatte bereits gelernt, dass es wichtig ist bei Angeboten wie Tuk Tuk-Preisen oder Hotelzimmern deutlich nachzufragen, mit was ich aber nun Erfahrung machte kannte ich so bisher nicht.

Im Bahnhof der Hauptstadt Colombo sprach mich ein Einheimischer an wo es denn hingehen soll.

„In den Süden. Keine Ahnung wohin.“

Da noch kein Zugticket gekauft war setzte er sich zu mich und zeigte mir Bilder seines Hotels und machte mir einen Aufenthalt schmackhaft.
Die Bewertungen von früheren Gästen die er in einem Buch bei sich führt waren echt und überzeugten mich schnell ihm zu folgen.

„Wifi im Zimmer?“
„Nein, im Restaurant.“
Okay, das reicht mir.

„Heißwasser?“
„Ja.“

„Zimmerpreis 10 Dollar?“
„Ja, 10 Dollar“

„Haben Sie auch andere Gäste zur Zeit?“
„Ja, ein Pärchen aus Australien.“

Alles klar.
Nach einer 3 stündigen Zugfahrt in seinem abgelegen und abgewohnten Hotel angekommen lernte ich schnell die nächste Lektion in Sachen „frage lieber 23 Mal genau nach bevor du eine Entscheidung triffst“.

Wifi gab es tatsächlich in einem Restaurant, nur nicht in seinem.
10 Minuten Fußweg zu einem seiner Verwandten hieß es, wenn ich eine Mail schreiben wollte.

Heißwasser? Klar, nur nicht in meinem Zimmer.
Im Untergeschoss befand sich sein Zimmer, wo ich die Chance hatte Heißwasser in einem Eimer abzufüllen und mich damit zu waschen.

10 Dollar für das Zimmer? Ja logisch, hat er ja auch gesagt.
Nur das auf die Gesamtrechnung nochmal 10 % Service berechnet wird erfuhr ich erst im Hotel.

Andere Gäste? Oh ja, selbst seine Frau bestätigte mir, dass sich hier ein Pärchen aufhält, nur kommt es plötzlich aus Deutschland.
Gesehen habe ich allerdings keinen und es war auch niemand sonst hier.

Da es geregnet hat blieb einem ohnehin keine Chance etwas zu unternehmen und so fuhr in am nächsten Tag weiter zu dem angeblich schönsten Strand in Sri Lanka.

Mirissa hieß das Ziel.

Gutes Hotelzimmer wurde kostengünstig ergattert und nach 46-maligem detailliertem nachfragen konnte hier auch nichts mehr schief gehen.

Der Strand war eine echte Perle und trotz der Vorweihnachtszeit war es nicht allzu überlaufen.
6 angenehme Tage verbrachte ich hier.
Ein schnelles Ende fand mein Strandaufenthalt nachdem ich mich mit Mr. Tsunami angelegt habe.
Die Wellen am Strand von Mirissa waren riesig und ich habe zuvor noch nichts vergleichbares auf meiner Reis gesehen.
Die ersten 2 Tage habe ich zufriedenstellend die wenigen Mutigen beobachtet die sich so weit raus wagen um dann in die Welle zu springen kurz bevor sie „bricht“.
Am nächsten Tag habe mich dann mit jemandem zusammen getan und wir haben die Prüfung mit reichlich Adrenalin im Körper bestanden.
Also hieß es am nächsten Tag alleine raus und die Leute am Strand zuschauen zu lassen.

Ich stehe in der Schneise, bezwinge einen Riesen nach dem nächsten und blicke mehrfach winkend und glücklich zurück.
Was sich dann vor mir aufbaut lässt mich die Luft anhalten.
Man sieht „die“ Welle auf sich zukommen.
Ich allein im Wasser, zumindest hinter der Schneise.
In einer Sekunde spiele ich sämtliche Gedanken durch wie zu reagieren.

Die Strömung der vorherigen Welle lässt mir ohnehin nicht viel Spielraum.
Also vorwärts um zu probieren wieder durch die Welle durchzuspringen in dem Moment in dem sie bricht.

Nichts da.
Die Welle war wie gesagt um einiges größer und brach deshalb früher als angenommen.
Sie erwischt mich mit voller Wucht, mein Körper wird zusammengestaucht und ich überschlage mich mehrmals unter Wasser.
An alles was ich denke ist, auftauchen bevor die nächste Welle kommt.
Ich tauche mit dem Gesicht Richtung Strand auf und sehe jemanden ins Wasser laufen falls ich mich verletzt habe.
Die nächste Welle ist kein Problem da ich mich nicht mehr in der Schneise befinde.

Ich gehe an den Strand zurück.
„Nichts passiert Leute, die Welle war nur ein bisschen groß.“

Alles was ich will ist zurück in mein Bett. Die Wirbelsäule schmerzt wie nach einem Autounfall und ich will einfach nur liegen.
Nach 2 Tagen Regeneration und mit der Gewissheit, dass ich das nicht nochmal brauche war es das für mich mit Strand in Sri Lanka.

Über Weihnachten hieß das ungeplante Ziel dann ins Landesinnere zu fahren und die Weihnachtszeit in der ehemaligen Hauptstadt Kandy zu verbringen.

Das einzig erwähnenswerte sind hier die unverschämten Preise für Ausländer.
Beispiel botanischer Garten.
Einheimische zahlen 50 Rupees(0,30 €). Ausländer 1100 Rupees(6,60€).
Also schlappe 22 mal so viel.
Preisunterschied Einheimischer - Ausländer.
Nach so viel „Gastfreundschaft“, falschen Menschen und Abzocke fiel es mir sehr leicht dieses Land wieder zu verlassen.

Tschüß Sri Lanka.
Bis nie.
Die gute Omi half mir meine Deutschlandfahne aufzunähen. Danach machte sie die bekannte Handbewegung, dass sie Hunger hat und sich nichts zu essen leisten kann. Ich bat ihr daraufhin Zuckerrohr und ein ganzes Bündel kleiner Bananen an. Sie wurde böse und ein englischsprechender  Einheimischer erklärte mir, dass sie gerne 100 Rupees hätte um sich was dafür zu kaufen. Ja ne, is klar.
Da wird auch mal gerne auf den fahrenden Zug aufgesprungen.
Das einzige was ich vermisse sind die leckeren Teigwaren, gefüllt mit scharfem gelben Curry.