Dienstag, 29. Januar 2013

Ankommen.

316 Tage.
Knapp 10.000 Euro.
15 Länder.

18 Flüge.

18 Flüge?
Verdammt!
Schuld bin aber nicht ich, zumindest war mir das nicht bewusst.
Durch mein totale Planungslosigkeit und die Bekanntschaft mit verrückten und wunderbaren Menschen hielt mich nie was auf.

Genau das war es ja auch eigentlich.
Gelebte Freiheit bis in die letzte Pore.

Mit unvergesslichen Erlebnissen im Gepäck ging es von Kuala Lumpur nach Frankfurt.
Total entspannt, wie schon vor dem Hinflug scheine ich es nie zu realisieren wenn es ernst wird, betrat ich das Flugzeug.
Neben mir ein grummeliger Mitvierziger aus Deutschland.
Gespräch? Fehlanzeige.
Lächeln? Fehlanzeige.
Naja, wie dem auch sei wurde mir dann so langsam bewusst, dass dieses Kapitel hier wohl so langsam ein Ende nimmt.

In Frankfurt morgens pünktlich um 6:20 Uhr gelandet.
Das erste bekannte Gesicht empfängt mich Freudestrahlend mit deutschem Bier und Salamibrötchen direkt nach der Gepäckausgabe.

Danke Jens!
Beim Umsteigen im Frankfurter Hauptbahnhof, wie sollte es anders sein, legte ich durch eine Verspätung einen ordentlichen Sprint hin um den nächsten Zug zu bekommen.

Außer Atem und mit schweren Augen ließ ich wortlos die verschneite Landschaft an mir vorbeiziehen.

In Hannover schloss ich aufgelöst meine Familie wieder in die Arme.

Ein wunderbarer Moment und zugleich der letzte Augenblick meiner Reise.

Noch bevor ich richtig Luft holen konnte saßen wir in einem Cafe. Ich trank meinen ersten vernünftigen Kaffee seit einer Ewigkeit und saß da als ob nichts gewesen wäre.

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Nun, 10 Tage nach meiner Ankunft, fühle ich mich als ob ich nie weg gewesen wäre.
Das durchaus ernstgemeinte Interesse an meiner Reise und erlebtem verstehe ich gut. Nur wie sollst du jemandem erklären der fragt: "Wie war's?".

Wie sollst du ihm beibringen, dass du gesehen hast wie Menschen von Geiern gefressen werden?

Wie sollst du ihm erklären, dass man in Kambodscha Kinder auf der Strasse kaufen kann?

Wie sollst du jemanden erklären, der 40 Stunden die Woche arbeitet und das jährliche Schützenfest den Höhepunkt des Jahres darstellt, dass du auf 3900 Metern Höhe in der Dunkelheit einen Schlafplatz suchst, dich mit Mönchen per Handzeichen auf einen Preis einigst um anschließend an Videokameras vorbeigeschleust zu werden und die bitterkalte Nacht an deinen (männlichen!) Reisepartner gelegt verbringst; morgens aufzuwachen und den Sonnenaufgang in einer der schönsten Landschaften deiner Reise zu erleben?

Wie soll ich das Gefühl beschreiben zu Hause in der Dusche zu stehen unter einem sauberen Duschkopf mit endlos anhaltendem warmen Wasser zu stehen?
Ich verlasse die Dusche und der Fußboden ist beheizt.
Mein Handtuch ist weich, trocken und riecht angenehm.
Ich kann mich auf eine saubere Toilette setzen (!) und mir sicher sein, die Spülung wird funktionieren.

Zum Schluss bleibt mir die Möglichkeit in einen großen Spiegel zu schauen.
Was ich dann sehe ist äußerlich der selbe junge Mann wie vorher.
Im Inneren aber hat er sich verändert.

Über das erlebte kann ich nur schwer reden, aber ihr solltet wissen - ich würdige jeden Kontakt den ihr zu mir gehalten habt und mir versucht habt zu helfen wenn es darauf ankommt.

Danke Familie, Freunde und Bekannte!

Es wird weitergehen!

...komm lass uns leben...

4 Kommentare:

  1. Hallo Sascha,
    erstmal schön, das du wieder gesund zu Hause bist. Viele Erlebnisse haben dich bestimmt verändert und dir gleichzeitig gezeigt, was wirklich zählt im Leben. Auch ich wollte kürzlich automatisch deinen neusten Blogeintrag lesen, als mir bewußt wurde, " du bist wieder zu Hause"! Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Genieße die Zeit zu Hause, bis dich wieder dein Reisefieber packt.
    Liebe Grüße
    Astrid

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    1. Danke für deine Worte und keine Sorge, ich bin sicher neue Abenteuer werden folgen.

      Freue mich schon auf den ersten Obstler mit euch.
      Liebe Grüße,
      Sascha

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  2. Wann gehts wieder los?

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