Montag, 9. Juli 2012

24 Stunden Alltag


Ich wollte die Woche eigentlich nutzen um ein wenig in Zentralthailand zu reisen, doch irgendwie bin ich schon am zweiten Tag in Kanchanaburi hängen geblieben.
Kanchanaburi sagt euch mit Sicherheit nichts, vielleicht hilft es euch aber weiter wenn ich erwähne das sich in diesem Ort „die Brücke vom Kwai“ befindet.
Bekannt geworden im zweiten Weltkrieg und später auch verfilmt worden.


Bekanntschaft habe ich hier zum ersten Mal auch mit Bettwanzen gehabt. Diese Scheißviecher leben in Matratzen und ernähren sich von Blut. Sie kommen aber erst aus ihrem Versteck wenn es dunkel ist, weshalb man sie nicht sofort sehen kann wenn man das Zimmer zum ersten Mal untersucht. Das Schlimme ist, dass sie sich in die Klamotten einnisten und man sie dann munter durch die Welt trägt.
Doch ich habe sie schnell genug entdeckt und dann einen neuen Bungalow auf dem Fluss (Kwai) zum halben Preis bekommen.

Damit ihr mal erfahrt wie so ein Tagesablauf eines Alleinreisenden aussehen kann, hier mal ein kleines 24 Stunden Protokoll. Ohne Uhr lebt's sich besser, deshalb sind die angegebenen Uhrzeiten geschätzt.

11:30 Uhr: 
Ich wache auf. Der Hunger treibt mich pünktlich zum Mittagessen ins nächste Restaurant. Auf dem Weg zurück noch eben für genau 1 € 'n Drahtesel gemietet. Kurzer Stopp an der Rezeption. Zimmer um eine Nacht verlängert. Ab ins Bett. Schönheitsschläfchen.

14:00 Uhr: 
Ich wache erneut auf. Dieses mal aber endgültig. Duschen, und raus in die Sonne. Mit Norbert (meinem Fahrrad) geht’s auf die Piste. Ich fange an allen meinen Dingen einen Namen zu geben. Dann bleibste auch immer in Gesellschaft.
Heute steht Fußball auf dem Programm. Länderpunkt Thailand. 3.Liga. Anstoß ist um 17 Uhr.

Stadionvorplatz
16:00 Uhr: 
Ich treffe verschwitzt am Stadion an. Büchse Bier für 75cent, kleine Pepsi für 25cent und 2 frittierte Chickenspieße für je 25cent untern Arm und rein in kleine aber feine Stadion.

16:30 Uhr: 
Hunger. Durst. Also wieder runter um ein neues Gedeck zu besorgen. Diesmal werde ich aber von einem Local angesprochen, ob ich Lust hab mit ihm und seinen Kumpels zusammen zu gucken. Klar! Also noch schnell ein etwas größeres Gedeck geholt und schon war in unter den Thais. Genial ist übrigens, dass diese Jungs ne Kühlbox mit hatten. Bis oben hin voll mit Soda, Eiswürfeln und Wiskey. Jackpot!


17:00 Uhr: Fußball.


19:00 Uhr: 
Kein Fußball mehr. 
Spielstand 1-1. Ungefähr 300-400 Zuschauer.
Mit den Jungs mittlerweile verbrüdert laden sie mich zum Dinner ein.
Alles klar. Fahrrad kommt hinten aufn Pick Up und ab dafür.

20:00 Uhr: 
Dinner in einem super Thai-Restaurant. Wir waren letzten Endes glaube ich 12 Leute. Die Männer trinken Wiskey, die Frauen Wasser.


22:00 Uhr: 
Mein Fahrrad bringen die Jungs kurzerhand in mein Hotel und daraufhin geht’s in eine abgelegene Ecke Kanchanburis. Draußen alles still und dunkel. Wir gehen durch ein schmalen Gang, vorbei an 3 Hunden und dann durch eine Tür.
Yeah! Illegales Glücksspiel.
4 Snookertische, verqualmter Raum, Technomusik im Hintergrund, ausschließlich (wiskeytrinkende) Männer und jede Menge Scheine auf dem Rand der Tische.
Ich werde freundlich begrüßt, wobei auch zu sehen war, dass nicht jeder begeistert war, dass da ein Falang angeschleppt wird.
Die folgenden Stunden bestehen aus Snooker, Kartenspielen, typisches Männergerede und natürlich Wiskey. Bezahlen musste ich den ganzen Abend noch nichts oder besser gesagt, es war einfach nicht erwünscht.

00:00 Uhr: 
Mit 9 Leuten geht es in die nächste Disco.
Localdisco. Localwhiskey. Localpeople.
Es macht einem richtig Angst, wenn man sieht in welchem Zustand der ein oder andere Thai noch Auto oder Scooter fährt.
Das gleiche wie in Chiang Mai. Die Locals nennen es schlicht „Thai Style“.


03:00 Uhr: 
Disco schliesst. Sind ja auch schon immerhin 3 Stunden über der Sperrstunde.
Nochmal zurück in dieses mysteriöse Hinterzimmer, in dem jetzt noch 2 von 4 Tische bespielt werden.
Ich trete dann irgendwann den Rückzug an und verabschiede mich mit großen Worten ins heimische Bett.
Sensationeller Abend!

10:00 Uhr: Ich wache auf. Der Hunger treibt mich pünk...........


Für die nächsten 2 Wochen melde ich mich ab.
Das neue Ziel heißt Myanmar. Ein Land, das auf Grund von seiner schweren politischen Geschichte als das ursprünglichste in Südostasien gilt.

Carpe diem!

2 Kommentare:

  1. Es ist schon sehr aufregend und spannend,wie man seinen Tag verbringen kann! So viel an einem Tag zu erleben,ist doch auch bestimmt anstrengend. Aber du bist noch jung! Also:"Genieße es" und lege ab und zu auch mal ein paar Erholungsphasen ein.
    Bis bald
    deine Familie

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  2. Glücksspiel hast du doch den ganzen Tag! Oder weißt du was der Tag dir bringt?!

    Alles Gute!
    Michael

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