Montag, 23. Juli 2012

Myanmar

Myanmar. Ehemals Burma. Auch bekannt als Birma.

Das Land stand seit 1962 unter einer Militärherrschaft, bis diese am 4. Februar 2011 einen zivilen Präsidenten als Staatsoberhaupt einsetzte.
Offiziell scheint sich das Land zu wandeln, inoffiziell tut sich rein gar nichts. So behaupten es die Locals. „Es ist wie ein neues Etikett auf einer Getränkeflasche, der Inhalt bleibt jedoch der selbe.“

2 Wochen lang hatte ich Zeit um mir selbst einen Eindruck zu verschaffen.

Visum bekommt man als Deutscher relativ problemlos in Bangkok, wenn man nicht gerade für irgendwelche Medien arbeitet.
810 Baht (21€) ärmer und zwei Tage später war das Visum erfolgreich ausgestellt.

Geldautomaten bleiben zur Zeit (auf Grund der Wirtschaftssanktionen) weiterhin Fehlanzeige.
Akzeptiert werden lediglich druckfrische US Dollar, wirklich druckfrische.
Jeglicher Knick, bestimmte Seriennummern und verdreckte Scheine wird man in diesem Land nicht los.

Also ab zur Bank.
Innerhalb von 2 Tagen thailändische Baht aus dem Automaten gezogen (soviel Geld kann man an einem Tag nicht abheben), in US Dollar getauscht, verpackt und behandelt wie rohe Eier.

Die Nacht vor dem Flug musste ich wieder mal am Flughafen schlafen. Dank guter Gesellschaft hielt sich der Schlaf allerdings sehr in Grenzen und so wurde morgens müde und mit Kopfschmerzen die Maschine in Richtung Yangon bestiegen.

Flug und Einreise verliefen problemlos.

Mittlerweile an einiges gewöhnt, nahm ich Myanmar auf die leichte Schulter. Da Myanmar aber so gänzlich anders ist, hatte ich am ersten Tag doch sehr mit einem kleinen Kulturschock zu kämpfen. Oder war es der fehlende Schlaf? Wie auch immer, diese Bevölkerung ist der Wahnsinn. Nachdem ich den ersten Local nach dem Weg zum Stadtbus gefragt habe hieß er mich herzlich Willkommen in seinem Land und wünschte eine schöne Reise.
Im vollgestopften Stadtbus wurde mir dann auch gleich der Tagesrucksack von einem sitzenden Birmanen abgenommen, während ich im Gang stand und vom halben Bus kichernd angeguckt wurde.
Und so ging es den ganzen Tag und die ganze Reise weiter. Keine Mühe ist den Birmanen zu groß um dem Ausländer eine Freunde zu bereiten oder ihm zu helfen.

Ich bereiste die Orte, wie sie auf der Karte angegeben sind, wobei man in jeder Region auf einen neuen Kulturkreis trifft. Eines haben aber alle Birmanen gleich. Die Männer tragen Röcke, die Frauen haben eine Art Schminke (thanaka) die sie sich ins Gesicht schmieren, was angeblich gut für die Haut sein soll; die Menschen kauen Betelnüsse und spucken den blutroten Saft überall hin, was die Zähne dieser Leute furchtbar aussehen lässt. Strom und fließendes Wasser sucht man in den Dörfern vergebens; die einzige Hilfe bei der Feldarbeit ist Nutzvieh und das alles bei einer unerträglichen Hitze, wo es doch eigentlich gerade Regenzeit ist.
...im Schatten...
Um euch Myanmar aber wirklich näher zu bringen bedarf es einem Gespräch. Das kann man nicht so einfach in 2-3 Seiten nieder schreiben. Das Land lebt Jahrzehnte hinter uns, ist uns in Freundlichkeit um Lichtjahre voraus und gespalten in arm (Bevölkerung) und reich (Regierungsangehörige).

Ich habe 43 Stunden im Bus verbracht, etliche Stunden im Jeep und auf dem Boot und nochmal einige Stunden mit mir selbst. Ich hatte wie so viele andere auch, arg mit dem Essen zu kämpfen, das hygienisch dementsprechend gehandhabt wird. Mich wundert es immer noch, dass ich in Indonesien alles essen konnte und Myanmar mich sofort umhaut...
Irgendwann hatte ich dann genug und habe mich in der örtlichen Apotheke für umgerechnet 0,20€ mit Antibiotika eingedeckt (gegen was auch immer) und es hat geholfen.

Apotheke auf Birmanisch.
Leider musste ich mich während der Reise von meinem besten Freund verabschieden.
Wir verbrachten wunderbare Stunden zusammen. Teilten Freud und Leid.
Du standst mir bei, an guten wie an schlechten Plätzen.
Doch nun bist du geplatzt...

Ruhe in Frieden aufblasbare Nackenrolle!

Ich zeige euch nun einige Bilder von dieser faszinierenden Reise und erzähle euch nach meiner Rückkehr gerne mehr.


Zentrale Pagode in Yangon.
Aufgang zum Mandalay Hill.
Ausblick vom Mandalay Hill.
Sonnenuntergang auf dem Mandalay Hill.
Komik auf schmalem Grat...
... einer der Brüder saß bereits 3-mal im Gefängnis. Er sagte die Wahrheit über die Regierung.
Unser Kutscher...

Impression von unterwegs.
Buddha der 5342578ste...
Hohes Verkehrsaufkommen...
Irgendwo in einem Dorf.
Einheimischer bei der Arbeit.
Gras für's Vieh wird geschnitten.
Papa und Tochter.
Zentralebene von Bagan.
Sonnenuntergang Bagan. Geil!
LKW beladen mit einheimischen Touris.

Wohnhäuser auf dem Inle-See.


Brennholz zur Abfuhr bereit.
Longneck Frau. Eine absurde Shan-Tradition.
Impression auf dem Inle-See.
Auf Befehl springende Katzen...sehr amüsant!
Le Chef auf einer Pagode in Bagan.

Länderpunkt Myanmar. 1. Liga. Sauber...
Schätze ca. 500 Zuschauer.
Einheimische beim Seegras sammeln auf dem Inle-See.

1 Kommentar:

  1. 43 Grad im Schatten,wie hältst du das nur aus?
    Der Sonnenuntergang ist ja wirklich einmalig!
    Katzenzirkus könnte ich mit Buma ja auch mal ausprobieren,aber ich denke das wird nichts!
    Alles Gute und liebe Grüße
    deine Familie

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