Samstag, 16. Juni 2012

100 Tage!


100 Tage bin ich nun unterwegs.

Es ist unmöglich zu beschreiben was in meinem Kopf vorgeht. Ich habe nun mehrfach versucht etwas vernünftiges zu schreiben und es dann doch wieder gelöscht.

Ich probiere es nochmal.

Es ist die absolute Freiheit.
Keine Uhrzeit, kein Datum, kein Wochentag.

Raus aus der Gesellschaft, raus aus dem durchschnittlichen Denken.
Keine Arbeit, kein Gedanke an Morgen, kein Gedanke an die Zukunft. Gelebt wird im hier und jetzt.

Ich habe keine Vorgaben zu erfüllen.
Ich muss mich nicht nach dem richten was andere von mir erwarten.
Ich muss mich auch nicht damit profilieren was für ein geiler Hecht ich auf der Arbeit bin (oder die meisten nur gerne wären), welch tolles Automobil ich fahre oder wie viel Geld ich auf dem Konto habe.

Ich mache was ich will und ich mache es wie ich es will.

Wenn ich zeitlos am Wasser liege, ein Getränk meiner Wahl in der Hand habe und an die Menschen denke, die mir geraten haben unterwegs zu arbeiten oder möglichst schnell wieder zurück zu kommen um möglichst keine Lücke (!?) im Lebenslauf zu haben bleibt mir nur ein Grinsen. Was sind das für Hampelmänner die meinen mir ihren Lebensweg aufzwängen zu wollen?

Jeder soll das machen was ihn persönlich glücklich macht, sei es ein eigenes Haus und 40 Jahre in der selben Firma arbeiten oder sein Brot als Straßenmusiker verdienen; aber niemand darf andere am selbst ausgewählten persönlichen Lebensweg hindern.

Reisen kann Spaß machen...
Nicht in allem das Negative sehen, sondern die guten Seiten an der Situation erkennen. Das ist nicht leicht, aber es macht einen fröhlicher und zufriedener.

Mitten in der Nacht bettelt ein Kind barfuß mit Ukulele um Geld auf den Strassen Jakartas, während ihm eine Einheimische auf Knien versucht zu erklären, dass der einzige Weg zu mehr Wohlstand Bildung ist und er für die Schule lernen sollte wann immer er die Möglichkeit dazu hat.
100 Tage voller beeindruckenden, traurigen und fröhlichen Erlebnissen.

In einem solchen Moment besinnt man sich darauf, welch unglaublicher Luxus diese Langzeitreise ist und saugt ihn förmlich in sich auf.
Alles kann, nichts muss...es war die richtige Entscheidung für mich.

Am Ende stellt sich immer (!) die Frage:
„Was hast Du aus deinem Leben gemacht?
Was Du dann wünscht getan zu haben, das tue jetzt.“

Ich danke dem Schicksal für all die großartigen Begegnungen und besonders meiner Mama für die große Unterstützung.
Und jetzt tue ich weiter das, was ich wünsche zu tun. Hoffentlich für die nächsten 265 Tage auf Reisen und für den Rest meines Lebens.

Hakuna Matata!

4 Kommentare:

  1. You did it your way!

    Good luck!
    Michael

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  2. es ist schön, das du diesen Weg nicht bereut hast. Man weiß nie, was einen erwartet und wie man damit um geht. Es gehört viel Mut dazu, die Dinge zu tun, die man wirklich will. Als totaler Kontrollfreak ist das für mich um so beeindruckender.Wir warten weiter gespannt auf deine Reiseerzählungen. Weiterhin viel Spaß und paß auf dich auf.
    LG
    Astrid

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  3. Deine Worte treffen den Nagel
    auf den Kopf!
    Man sollte im Leben immer das tun,
    was einem glücklich und zufrieden macht!
    Genieße die Zeit!

    Deine Mama

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  4. Danke für eure Worte!
    Die nächsten Erzählungen sollten bald folgen...

    Beste Grüße nach Deutschland!

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